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und sonst ...




      und sonst
Adoptieren statt kaufen
Unterschätzte Gefahr: Hunde vor Geschäften anleinen

Ihr Hund sollte niemals alleine warten,
ansonsten sollte er lieber Zuhause bleiben.

Es besteht immer die Gefahr, dass:
‼ unbemerkt Giftköder gegeben werden
‼ der Hund von Passanten bedrängt wird
‼ der Hund selbst als Gefahr angesehen wird
‼ Hunde einfach abgeleint und verscheucht werden
‼ unbeaufsichtigte Hunde blitzschnell gestohlen werden

Silvester 2o23




Es gibt viele Gründe gegen die Ballerei,

wir sind einer davon!


Silvester 2o23




Zwei bittere Jahre liegen hinter uns.

Wir bitten um Verzeihung, für alle was unerledigt und unbeantwortet blieb.


Wir wünschen Euch eine zauberhafte, besinnliche und friedvolle Zeit.

Weihnachten 2o23



24. Februar 2022

Herkules' Geschichte - oder die Abstrusität des Tierschutzes



März 2021

Herkules kam in Spanien zur Welt. Bereits mit 6 Monaten wartete er in der Perrera auf das Ende seines kurzen Lebens. Wo er herkam und warum sich niemand für ihn verantwortlich fühlte, ist nicht bekannt. Tierschützer holten ihn zusammen mit einer gleichalten Hündin Names Denny dort raus und retteten den Beiden damit das Leben.
 
Sie brachten sie ins Refugium wo die Hunde sicher sind und versorgt werden.
 
Dort gab es natürlich noch viele andere Hunde, für die der rettende Tierschutzverein verantwortlich war. Ob hiermit zu erklären ist warum man die beiden sich selbst überließ, weiß ich nicht. Es wurden täglich viele Hunde gerettet, aber Herkules und Denny gerieten in Vergessenheit. Sie wurden gefüttert aber darüber hinaus gab es keine weitere Zuwendung. Sie waren auf keiner Internetplattform zu finden, hatten also niemals die Chance auf ein Zuhause.
 
Die Jahre vergingen. 

Viele Hunde kamen und gingen.
 
Herkules und Denny waren sich selbst überlassen. Die beiden Hunde schlossen sich eng aneinander und wurden beste Freunde.   

Herkules wurde ein wunderschöner, rotbrauner Schäferhundmischling, seine Freundin Denny eine hübsche, mittelgroße Mischlingshündin.
 
Aufgrund fehlender Zuwendung konnten sie keine Erfahrung mit Menschen machen um so ihr Sozialverhalten zu verbessern. Sie wurden zu sehr ängstlichen Tieren, die sich nicht streicheln ließen, und auch die Möglichkeit im Garten herumzurennen nicht nutzten, denn ihre Angst vor Menschen war dafür bereits viel zu groß. Die einzige Freude war die tägliche Fütterung. 

Unsere befreundete Tierschutzkollegin Nieves, die ebenfalls einen Teil des Refugiums gemietet hatte, erkundigte sich nach ihnen und bekam zur Antwort, dass Herkules knurre wenn man sich ihm nähert und man ihm nicht trauen könne.
 
Nicht berechenbare Hunde haben keine Chance auf Vermittlung und so ließ es auch Nieves dabei bewenden.
 
Im Laufe der Jahre wurde Herkules einmal krank und es stellte sich heraus dass er Leishmaniose positiv war. 

Niemand möchte eine großen, panischen Hund der dazu noch krank ist. 

Nach 8 Jahren baute sich dieser Tierschutzverein ein neues Refugium. Als sie umzogen ließen sie Herkules und Denny einfach zurück. Ihre Tierliebe konzentrierte sich auf immer neue zu rettende Tiere, während sie gleichzeitig ihre Hunde, die bereits gerettet waren einfach vergessen haben.
 
Mein Mann Bernd und ich waren jedes Jahr in Murcia und haben im Refugium geholfen. Wir hatten uns ebenfalls nie um die 2 gekümmert, da sie nicht zu Nieves Hunden gehörten und wir ja darüber informiert worden waren, dass Herkules nicht ungefährlich sei. Trotzdem waren wir fassungslos zu sehen, wie Hunde, die sich im Tierschutz befinden, einfach im Stich gelassen werden. Es blieb Nieves nichts weiter übrig als die beiden Hunde zu übernehmen. 

Aufgrund der vorliegenden Aussage über Herkules Charakter war sie erst einmal sehr verhalten als sie die Verantwortung für Herkules und Denny übernahm. Dann wurde Herkules sehr krank. Die Leishmaniose war aktiv. Binnen kürzester Zeit ging es ihm richtig schlecht und er verweigerte das Fressen. Niemand glaubte daran, dass er es überleben würde. Das war der Moment indem reagiert werden musste. Von nun an ging Nieves täglich, so lange es ihre Zeit zuließ, in den Zwinger und setzte sich zu ihm. Sie fütterte ihn aus der Hand und wunderte sich das erste Mal über seine Sanftheit. Etwas veränderte sich. Nieves erkannte, dass er absolut kein aggressiver Hund ist, sondern ein Hund der viele Ängste hat und nicht weiß was man von ihm erwartet. Schon nach kurzer Zeit kroch sie in seine Höhle, die einen maximalen Umfang von einem Meter hat. Herkules wusste anfangs nicht wie er reagieren sollte, aber von mal zu mal war er entspannter und begann langsam die Streicheleinheiten zu genießen.
 
Hierüber gibt es eine Menge Filmmaterial und Fotos. 

Nieves bat einen deutschen Tierschutzverein, ob sie Herkules auf ihrer Homepage vorstellen könnten. So hätte er das erste Mal in seinem Leben die Chance gehabt gesehen zu werden und auf diesem Weg vielleicht sogar ein Zuhause zu finden. Vor allem aber besteht dadurch die Chance, Paten zu finden, um bei den Tierarztkosten zu helfen. Denn die Spanier haben so viele Tierarztkosten, dass sie dankbar für jede Unterstützung sind.
 
Aber der deutsche Tierschutzverein war nicht bereit zu helfen.
 
Herkules wurde diese Chance verwehrt. Als Grund wurde die in der Vergangenheit beschriebene Aggression genannt. Alle Erklärungen und filmisches Material darüber, dass diese Aussagen nichts weiter als eine Ausrede vom vorherigen spanischen Tierschutzverein waren, weil man sich nicht gekümmert hatte, wurden nicht gehört oder gesehen.
 
Wieder einmal waren es Tierschützer die Herkules im Stich ließen.
 
In der Zwischenzeit erholte er sich ganz langsam, bis er sogar wieder tolle Blutwerte hatte und richtig klasse aussah. Und noch etwas hatte sich verändert. Herkules, der niemals seinen Zwinger verlassen hatte, nutzt nun jede Chance durch den Garten zu toben. Wenn er hört das Nieves Auto vorfährt flippt er aus vor Freude. Eine Freude die er in seinem ganzen Leben noch nie empfinden durfte.
 
Jeder der das erlebt, ist tief berührt und gleichzeitig betroffen von den vielen, verschwendeten Jahren. Verschwendet von Tierschützern, die verantwortlich waren. 

Eine junge Frau erfuhr von dieser Geschichte und postete sie auf Facebook, in der Hoffnung, ihm doch noch eine bessere Chance für seine Zukunft bieten zu können. Bereits nach einer Stunde erwiderte eine aktive Tierschützerin, dass diese Information nicht ganz der Wahrheit entspricht. Sie meinte zu wissen, dass Herkules ein nicht ungefährlicher Hund sei. Das die Menschen, die Herkules kennen und mit ihm arbeiten es besser wissen, wurde hier gar in Abrede gestellt. Das Filmmaterial spielte überhaupt keine Rolle. Es ist schier unglaublich, aber hier ist ein Hund, für den Tierschützer sich verantwortlich fühlen sollten. Tatsächlich jedoch ist das Gegenteil der Fall. Sie scheinen absolut nicht an seinem Wohlergehen interessiert zu sein, offensichtlich sind persönliche Belange viel wichtiger. 

Zum Glück gibt es aber auch die anderen, die guten Tierschützer.
 
So fand sich der Tierschutzverein Tierhilfe Anubis e.V. und war sofort bereit ihn auf seine Webseite einzustellen.
 
Das erste Mal in seinem traurigen Leben bekam er eine Chance auf eine Zukunft, ebenso Denny. Tatsächlich meldeten sich interessierte Menschen. Viele Gespräche fanden statt. 

Die Entscheidung war sehr schwer. Denn wir wollten auch Denny nicht vergessen. In der Trostlosigkeit ihres Lebens haben die 2 Hunde sich extrem aneinander gebunden und sie brauchen sich. Würde Herkules das Refugium verlassen und Denny bliebe allein zurück, würde man ihr alles nehmen was sie hat. Das wäre grausame Tierquälerei, die niemand verantworten will. Sie würde sicher krank werden vor Kummer und sie wäre nicht der erste Hund, der sich aufgeben würde um zu sterben. 

Wo stehen wir heute? Welche Optionen haben Herkules und Denny?
 
Leider muss man ganz ehrlich sagen, die Chance dass sie jemand dort rausholt und ihnen ein glückliches Leben bietet, ist sehr gering. Wir haben entschieden, dass wir lediglich verantworten können, wenn beide Hunde zur gleichen Zeit das Refugium verlassen und in ein besseres Zuhause ziehen. Oder es findet sich jemand, der beide bei sich leben lässt. Aber einen der beiden Hunde alleine im Zwinger zurücklassen können wir nicht mit unserem Gewissen vereinbaren. 

Wir haben hier nun 2 Hunde an denen sich mehrere Tierschützer versündigt haben. Sie haben ihnen jegliche Chance auf ein schönes Hundeleben genommen. Und so empört wir auch alle sein mögen, das ändert für Herkules und Denny gar nichts. Wir haben nur die kleine Hoffnung, dass sich echte Tierschützer finden, mit einem ganz großen Herzen und bereit sind, auf ihren Schützling so lange zu warten, bis auch der Andere sein Zuhause gefunden hat und reisen darf. Oder jemand der sich zu beiden Hunden bekennt und sie bei sich aufnimmt.
 
Aber so klein diese Hoffnung auch sein mag, es ist immerhin eine Hoffnung, und das ist mehr als sie in der Vergangenheit hatten. 

Wir warten jeden Tag darauf, dass sich jemand bei uns meldet und sie retten möchte. Der Gedanke ist unerträglich, dass sie tatsächlich den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen sollen.
 
Sie haben niemals irgend jemandem etwas getan. Es sind ängstliche Hunde, die nichts anderes kennen, als ihren Zwinger und den immer gleichen Ausblick in ihr tristes Leben. Sie haben sich noch nie im Gras wälzen können und auch noch nie Schneeflocken hinterher jagen dürfen. 

Diese Geschichte ist ein Armutszeugnis an die Tierschützer, die an diesem Leid beteiligt waren.
 
Ich hoffe es finden sich noch Menschen, die unseren beiden Sorgenkindern helfen wollen ihre Wunden zu lecken und auf ein glückliches Happy End. Die längste Zeit ihres Lebens ist bereits vorbei. Aber sie könnten noch ein paar tolle Jahre haben.
 
Wir wünschen uns alle so sehr, dass diese beiden Hunde noch erleben dürfen, was es heißt geliebt zu werden.
 
So dass der letzte Blick bevor sie eines Tages sterben werden, nicht durch Gitter schaut.

Juni 2021

 

Diese Geschichte habe ich im März 2021 mit der Hoffnung auf ein Happy End geschrieben.

Leider ist es dazu nicht gekommen.

Herkules starb am 10. Juni 2021, nur wenige Monate später.

Trotz der bestmöglichen Behandlung für seine Leishmaniose und der aufopferungsvollen Fürsorge von Nieves hatte er keine Kraft mehr zu kämpfen.

Alle die ihn kennen sind am Boden zerstört und fragen sich warum das Leben so unfair ist.

Wir haben uns noch einmal alte Fotos von den beiden angesehen.

Das waren sie, als sie ins Refugium kamen.

Noch voller Hoffnung und Neugier schauen sie in die Kamera. Nicht ahnend dass dies bereits alles war, was das Leben ihnen zu bieten hat.

Sie hätten sicher schnell ein Zuhause gefunden, wenn man sie so vorgestellt hätte.

Aber sie hatten ihr ganzes Leben lang nur Pech.

Die Frage nach dem WARUM macht keinen Sinn mehr.

 

Jetzt ist Denny ganz allein. 

Als der Tierarzt den toten Herkules aus dem Refugium trug, ist sie verzweifelt hinter ihm hergelaufen und wollte ihn aufhalten. Es war herzzerreißend.

Wird sie jetzt allein den Rest ihres Lebens im Zwinger verbringen müssen?

Eine Hündin mit einer Geschichte die nur traurig ist, die keine glücklichen Momente hat.

Wird auch diese Geschichte so enden wie die von Herkules?

Oder gibt es zumindest für Denny ein Happy End und sie bekommt doch noch eine Chance auf ein Zuhause?

Wir hoffen es so sehr. Alle Hunde haben es verdient ein glückliches Leben in einer Familie zu bekommen.

Aber nach all den Jahren hat es Denny ein kleines bisschen mehr verdient zu erfahren was es heißt geliebt zu werden, bevor sie eines Tages ihre Reise zu Herkules antreten wird.

 

Wir werden Herkules nie vergessen.

Einen Teil seiner Asche hat sie im Refugium verstreut. Der restliche Teil hat in ihrem Zuhause einen würdigen Platz erhalten.

Lebe wohl, sage ich dir leise.

Mach’s gut auf deiner letzten Reise.


Susanne Tölle        Wir für Hunde in Not e.V.


Dezember 2021    Denny hat ihr Zuhause gefunden.


                                                                    💔 04.07.2020
Die Grenzen sind offen. Momentan dürfen die Transporte wieder regelmäßig fahren.
                                                                   💔 24.05.2020
Die ersten unsere Portugiesen dürfen reisen. Ankunft 30. Mai 2020.
Coronavirus - COVID-19-Pandemie 💔 18.04.2020

Das Coronavirus hat die Welt fest im Griff. Die Folgen und die damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen sind enorm. Die Transporte von lebenden Tieren sind auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt. Dadurch haben unsere Tiere aus Moncorvo gerade keine Chance, den Canil verlassen zu können. So warten wir alle, auf eine Verbesserung der gesamten Lage und hoffen darauf, bald auch wieder unserer Sandra und den Schützlingen in Portugal helfen können.





Galgos sind anders

Liebe Eva, Deine Hunde danken Dir
für Deine Liebe und Hingabe
und ich danke Dir
für diese wunderbaren Gedanken
und das ich sie teilen darf.

Galgos sind anders...

Galgos sind anders.
Galgos sind wunderbar.
Galgos sind anders wunderbar als wir es von unseren Hunden gewohnt sind.
Galgos sind wunderbar anders.

Es hat viele Jahrhunderte und Generationen gedauert, den Galgo so werden zu lassen, wie er heute ist.
Frei. Selbständig. Unabhängig.

Möchtest Du Dein Leben mit Galgos teilen ? Warum möchtest Du das ?

Wenn Du Dein Leben mit Galgos teilst, wird es sich von Grund auf ändern. Es wird sich anders ändern, als es das tun würde, wenn Du Dich für eine andere Rasse entscheiden würdest. Wunderbar anders. Nicht umsonst kommt so gut wie jeder Galgohalter schnell darauf, mehr als einen Galgo zu haben. Galgos machen süchtig.

Bist Du bereit für das Leben mit Galgos ?

Das Spazierengehen...

...ist nicht länger ein entspanntes Vor-sich-hin-Schlendern und Mit-den-Leuten-Reden, während der Galgo brav neben seinem Menschen hertrottet. Galgos sind Sichtjäger...  Ohne Leine unterwegs ? Da vorne läuft ein Hase ? Dann gehst Du jetzt mal ein Stückchen alleine spazieren☺Dein Galgo will nicht von Dir weg, er will nicht „abhauen“. Er will nur den Hasen jagen. Dieser Instinkt ist in ihm und kein „Anti-Jagd-Training“ der Welt könnte die in Jahrhunderten gezüchteten Instinkte in einem einzigen Galgo-Leben zerstören. Dein Galgo kommt wieder, wenn er den Hasen nicht mehr sehen kann; er kommt zu Dir zurück, weil er bei seinem Menschen sein will. Wenn das zu gefährlich ist, weil sich in der Nähe Bahnschienen oder Hauptstraßen befinden, dann muß der Galgo an die Leine. Spaziergänge sind jetzt richtig interessant. Du beobachtest die Landschaft und versuchst, das Wild zu entdecken, bevor es Dein Galgo tut. Du lenkst ihn ab und machst Dich interessant, Du sprichst mit ihm. Du achtest auf ihn. Du trottest nicht mehr einfach vor Dich hin und bist mit Deinen Gedanken woanders. Warum solltest Du mit irgendeinem Hund spazierengehen, wenn Du eigentlich nur entspannt vor Dich hin laufen und Dich mit Freunden unterhalten möchtest ?

Das Spazierengehen ist jetzt etwas, das Ihr gemeinsam tut, Dein Galgo und Du.

Der Freilauf...

...bedeutet nicht, daß Dein Galgo nah bei Dir bleibt und sich nicht von Dir entfernt. Galgos lieben es zu rennen und dank ihrer Schnelligkeit haben ihre Runden einen gehörigen Radius. Werde gelassen und hoffe mal einfach, daß der Punkt, den Du da am Horizont erkennen kannst, Dein Galgo ist
Damit Dein Galgo regelmäßig und am besten mit anderen Galgos rennen kann, verbringst Du die Wochenenden nicht mehr beim Kaffeekränzchen bei Muttern, sondern vielmehr in Regenklamotten mit anderen Galgohaltern in einem der vielen sicher eingezäunten Windhundausläufe. Du trauerst nicht, weil Dein Galgo nicht mit Dir Bällchen spielen möchte, sondern bist glücklich, Deinem Galgo dabei zusehen zu dürfen, wie glücklich und wie frei er rennt, mit wieviel Freude er um des Rennens willen rennt, wie zufrieden er nach seinen Runden zu Dir zurückkommt.

Der Freilauf ist jetzt etwas, an dem Du teilhast, indem Du das Glück empfindest, das Du Deinem Galgo verschaffst.

Dein Zuhause...

...mußt Du mit Galgo-Augen betrachten. Kaum ein Galgohalter, der nicht seinen Mülleimer nach leidvollen Erfahrungen im Schrank verstaut, nichts Eßbares mehr auf Tischen und Arbeitsflächen aufbewahrt. Galgos klauen wie die Raben; wer will ihnen das verdenken, nachdem sie in Spanien monate- und jahrelang kaum je satt geworden sind ? Und Deine Couch mußt Du auch aufgeben☺Galgos lieben einen kuscheligen, erhöhten Liegeplatz. Selbst die schüchternsten Angsthasen entdecken in kürzester Zeit, wie schön es sich auf der Couch kuscheln läßt. Dein Galgo will Dir nahe sein, immer und überall. „Ab in Dein Körbchen“ ist kein Kommando für einen Galgo !

Dein Zuhause ist jetzt nicht mehr Dein, sondern es ist Euer Zuhause.

Verabschiede Dich davon, daß...

...Deine Kommandos blind befolgt werden. Galgos sind nicht dumm. Daher verstehen sie sinnlose Kommandos nicht. Du brauchst Deine Macht über Deinen Galgo nicht zu demonstrieren, indem Du ihn dressierst. Dein Galgo liebt Dich freiwillig und mit ganzer Seele. Klar kannst Du einem Galgo beibringen, den Ball zu apportieren. Aber wenn er heute Lust dazu hat, mit dem Ball über’s Feld zu laufen und ihn dann in irgendein Gebüsch zu werfen, tut er das. Er entscheidet das selbst. Bewundere Deinen Galgo für diese Unabhängigkeit !

Verabschiede Dich davon, daß...

...Dein Galgo Dich beschützt, wenn Du bedroht wirst. Er ist schlau genug, auch Angst zu haben und wenn er kann, rennt er weg. Schnell, wie er ist, ist es das Klügste, das er tun kann. Er wird sich wundern, daß Du nicht auch rennst.

Verabschiede Dich davon, daß...

...Du von anderen Hundehaltern für Deinen supergehorsamen Hund bewundert wirst. Aus einem Galgo machst Du keinen Kommandos befolgenden Roboter, der immer funktioniert. Rechtfertige Dich nicht, wenn Dich die anderen bemitleiden, weil Dein Galgo hinter einem Hasen her sprintet; sie verstehen nicht, wie wundervoll es ist, daß Dein Galgo freiwillig und selbständig entscheidend und gerne zu Dir zurückkommt.

Verabschiede Dich davon, daß...

...Dein Hund mit Dogdancing, Treibball, Trailen oder Apportieren auszulasten wäre. Dein Galgo muß regelmäßig sprinten können ! Wenn Du ihm das nicht bieten kannst - adoptiere keinen Galgo ! Klar gibt es auch Galgos, die gerne apportieren und klar gibt es auch Galgos, die gerne hin und wieder am Fahrrad laufen, aber nichts ersetzt ihnen das Sprinten !  

Wenn Du einen Hund möchtest, ...

...der blind gehorcht,
...mit dem Du in der Hundeschule glänzen kannst,
...der Dir jeden Wunsch von den Augen abliest,
...der Dich beschützt,
...der sinnlose Spielchen spielt, um Dir zu gefallen,
...der Bällchen und Stöckchen apportiert,
...der beim Joggen neben Dir herläuft,
...der sich, knochig, wie er ist, auf Kommando auf die harte Erde setzt,
...der „funktioniert“,

dann bist Du kein Galgo-Mensch !

Galgos sind so frei und so unabhängig wie wir es niemals sein werden. Wir dürfen diese wunderbare Freiheit und Unabhängigkeit in unseren Galgos nicht zerstören, um sie „kompatibel“ zu machen. Wir müssen vielmehr lernen, damit umzugehen und diese Unabhängigkeit zu akzeptieren.

Ich - ganz persönlich - liebe und schätze meine Galgos gerade ob dieser Eigenschaften. Ich bewundere sie und kann mich ihrer Faszination nicht entziehen. Wie ungeheuer schön ist es, daß dieser unabhängige und freie Hund - mein Galgo - freiwillig bei mir sein will, immer und ganz nah.
Wissend, daß er mich nicht unbedingt zum Leben braucht, genießend, daß ich ihn mit kuscheligen Kissen, leckerem Futter, wärmenden Mänteln und vielen Schmusestunden verwöhne, entscheidet er selbst.

Wer nicht mit Galgos lebt, kann es sich nicht vorstellen, aber jeder Galgohalter weiß es:

Galgos sind anders.
Galgos sind wunderbar.
Galgos sind anders wunderbar als wir es von unseren Hunden gewohnt sind.
Galgos sind wunderbar anders.

Eva Brück, Düsseldorf, im Januar 2010
 







Galgos sind wunderbar


 


 

             
              

   . . . es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft . . .

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